Mittwoch, 22. Februar 2006

ale, Berlin-

Nichts ist so alt, wie die Filmfestspiele der letzte Woche, trotzdem: meine Ausbeute war insgesamt sehr deutsch, zumindest was den produktionstechnischen Ursprung angeht. Da wäre Knallhart, der neue Film von Detlev Buck. Ja, Buck ist eigentlich nicht mein Geschmack, aber dieser Film ist sehenswert. Neukölln (bin doch froh, dass ich nicht mehr da wohne), Jenny Elvers- Elbertshagen sexy und feldfremd und ein sehr zarter, toller Hauptdarsteller namens David Kross, der sehr bittere Erfahrungen machen muss… Egal, was der SPIEGEL schreibt, bitte unbedingt kucken und hoffen, dass man nie einen ähnlichen Sonnenaufgang erlebt.

Wholetrain war die zweite Milieu-Studie bzw. (wir sind in Berlin und Zille sein) Milljöh-Studie. Leider falsch angekündigt als „spielt in München“; ich habe bis auf ein paar Szenen nur Ausland = wahrscheinlich Warschau gesehen. Warum geht’s? Züge werden getagt, gecrosst, fotografiert, es wird gekifft, gestritten und der Berufung nachgehangen, die bessere Crew zu sein. Musik – sehr gut, Geschichte – manchmal schwer nachzuvollziehen (sind die nicht schon viel zu alte für so was?), aber interessant, Schauspieler – fein. Auch kucken.

Verpasst habe ich leider Leonhard Cohen – I’m your Man. Ticket war da, aber die Zeit nicht. Wenn der Film im Fernsehen kommt, hole ich mir einen Decoder. Schließlich habe ich, als mein finanzieller Verfügungsrahmen noch Taschengeld hieß in dem Laden gegenüber vom Brunnen der Lebensfreude in Downtown Rostock so genannte Original-Kassetten von Mr. Cohen gekauft. Nick Cave spielt auch mit. Kucken, wenn die Gelegenheit günstig ist.

Ganz Aus der Ferne kam der gleichnamige Film von Thomas Arslan daher. Wir saßen ziemlich weit hinten, es war ziemlich stickig und der Film lief auch noch ziemlich zäh an. Aber nach nur zehn Minuten war man drin – in der Türkei. Eine Reisereportage, keine Suche nach der Vergangenheit. Nur ganz wenige Informationen, und nein, kein politischer Film wie mehrmals gefragt und von Herrn Arslan abgestritten wurde. Die Türkei will er zeigen, ohne Klischees. Das ist passiert und hätte noch zwei Stunden so weiter gehen können. Kaum Perspektivwechsel an den vielen Orten, nur manchmal ein Schwenk über die Straße, kaum Gespräche… alles bestens.

Der lustigste Film waren die Männer bei der Arbei - Men at Work. Es kann eine echte Herausforderung sein, einen Felsen in den iranischen Bergen zu kippen. Warum? Ja warum eigentliche? Das weiß man nicht, aber komisch wars.

Sonntag, 5. Februar 2006

Heute

auf dem Flohmarkt am Mauerpark: "Eh Astrid, die ham sogar det Poster von Zappa, wo er aufm Scheißhaus sitzt."