Mittwoch, 11. Mai 2005

wasser von oben und wasser von unten und wasser um mich herum

ich muss kurz ueberlegen, wo ich das letzte mal aufgehoert habe... ach ja, in der heimlichen hauptstadt vietnams. ich habe pflichtbewusst das war remnants museum (oder so aehnlich) besucht und viiiiele fotos von fotografen gesehen, die zahlreich waehrend des krieges ums leben gekommen sind. wo ist der zettel mit den namen, die ich mir notiert habe??? und ich habe wie zu erwarten auch jede menge leute gesehen, die sich vor panzern, bomben, flugzeugen und aehnlichem kriegsgeraet haben ablichten lassen. das ist mindestens so kreativ wie schwarze postkarten auf denen saigon bei nacht seht. da hat mir doch chinatown bzw. das viertel cholon viel besser gefallen. um dort hin zu kommen habe ich meinen geschemidigen koerper auf ein... motortaxi geschwungen und war mittendrin statt zitternd am strassenrand dabei zu warten, dass der verkehr endlich abflaut. cool, wir - fahrer, bike und icke - haben auch gehupt und wir sind total nass geworden, weil es - ich schlage den bogen zum thema wasser - geregnet und geregnet und geregnet und dann auch noch ein bisschen geregnet hat. trotz allem schaukeln die chinesischen laternen friedlich im wind, es gibt fuer jedes erdenkliche plastikkuechenzeugs ein eignes geschaeft, grosse, bunte, lustige pagoden eingehuellt von raeucherstaebchenwolken und dazwischen keine milliarde aber ein menge chinesen. was zu essen gibts auch. in meiner suppe, die sich fried nuts soup nannte (no meat, no meat, no meat please!) schwamm eine halbe ente. nuesse habe ich keine gesehen, wahrscheinlich ist fried nuts soup ein mir bisher unbekanntes codewort fuer willst-du-eine-halbe-ente-in-einer-schuessel-haben-frage-nach-fried-nuts-soup-und-jeder-weiss-bescheid. die pepsi dazu war einfach "nur pepsi".

gestern dann - es muss dienstag gewesen sein - bin ich mit dem bus und meinem ganzen gepaeck nach my tho gefahren. wir haben nicht neben einer klaergrube sondern einer fish sauce factory geparkt, haha. my tho liegt im mekong delta und sylvestre aus fronkreisch hatte auh keine lust einen typischen touristen - 20 minuten das, dann 30 minuten mittag, dann 40 minuten das usw. zu machen - so dass wir den bus hinter uns gelasen haben um in my tho zu bleiben.... dazu kam dann noh nip, ein vietnamese, der uns zwei ganze tage lang auf seinem fahrrad herumgefahren hat und mir die bisher schonesten urlaubstage beschert hat.

wir haben alles gesehen: den mekong vom fahhrad und vom boot aus, leute die 12 stunden am tag auf ihrem hof reisnudeln herstellen, eine frau die raeucherstaebchen dreht (angeblich zehntausend stueck am tag), einen bauern, der mit seinen eltern und schwiegereltern (fast taub, ohne zaehne und total lustig), hunden, katzen, huehnern und noch mehr mitten im delta wohnt und uns chinesischen schnaps, ich meine natuerlich medizin gegen rheuma, kredenzt, kaffee, der wie schokolade riecht, kokosnusscandy, eine sog. toilette (die frau zieht in ihrem haus mitten in der stadt einen vorhang zurueck und deutet auf den durchgang dahiner; da war nix, man musste einfach auf den boden pullern (tut mir leid, wenn ich zu viele details verrate)), hausboote, fischfarmen, obst, das ich noch nie gesehen habe... alles super, alles prima, dauergrinsen im gesicht wegen der medizin und weil unglaublihe gastfreunschaft.

wasser zu wasser... es hat ein paar stuendchen geregnet und deshalb habe ich keine ahnung, warum ich einen krabbenfarbenen-sonnenbrand-mit-uhrabdruck-arm habe, der wunderbar mit meinen neuen unauffaellig knallgelb leuchtenden regencape harmonieren wird.

hier verlaesst mich die lust weiter zu schreiben. es ist zu heiss und ich habe hunger! ich gehe jetzt und werde erst wieder in kambodscha meine tippsenfinger bemuehen... ich darf das, ich habe urlaub, yesssss.

ps: heute ist uebrigens der 4. januar 2001. das war ein donnerstag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen